Der Siegeszug von Bubble Wrap

Verpackungswunder und Spaßfaktor – die Luftpolsterfolie

Luftpolsterfolie

Die Folie mit dem vermutlich größten Spaßfaktor ist die Luftpolsterfolie, auch »Knallfolie« oder »Lupo« genannt. Die kleinen Luftpolster lassen sich zerdrücken – und platzen mit einem Knall. Doch die eigentliche Funktion der Luftpolsterfolie ist natürlich eine andere: Sie schützt Waren zuverlässig beim Transport und Versand.

Die Erfindung der Folie war ein Zufall: Die New Yorker Ingenieure Alfred Fielding und Marc Chavannes wollten 1957 aus Kunststoff eine Tapete herstellen. Ihre Erfindung war sehr leicht und zugleich robust. So kamen die beiden Ingenieure auf die Idee, ihre »Tapete« als Polstermaterial zu nutzen. Sie integrierten zusätzlich kleine Luftbläschen in den Kunststoff – fertig war die Luftpolsterfolie.

Am 27. November 1959 meldeten Fielding und Chavannes die Luftpolsterfolie unter dem Namen »Bubble Wrap« beim US-Patentamt an. Heute ist die Luftpolsterfolie Standard im Verpackungsmarkt. In den USA wird seit 2001 sogar der »Ehrentag der Luftpolsterfolie« gefeiert, jedes Jahr am letzten Montag des Januars.

Luftpolsterfolie besteht zu etwa 99 Prozent aus Luft und zu rund einem Prozent aus umweltfreundlicher Polyethylen-Folie, kurz PE-Folie. Luftpolsterfolien setzen sich aus mindestens zwei Schichten zusammen: der Flachfolie (Deckfolie) und der Noppenschicht. Die Folien werden über Heizwalzen erwärmt und kurz vor den Schmelzpunkt gebracht, der bei etwa 200 Grad Celsius liegt.

Herstellung-luftpolsterfolie

Die Noppen wirken wie Mini-Airbags

Anschließend fährt eine der zähflüssigen Bahnen über eine Form-Walze (Noppenzylinder), der Negativform für die späteren Luftpolsternoppen. Mit einem Vakuum wird die Folie angezogen und gleichzeitig mit der zweiten Bahn verschlossen. Für dreilagige Luftpolsterfolien wird eine weitere Schicht auf die Noppenbahn kaschiert. Dies macht die Folie noch stabiler und belastbarer.

Luftpolsterfolien gibt es mit unterschiedlichen Noppenhöhen und -durchmessern. Der Noppendurchmesser variiert von 10 (kleinnoppig) bis zu 40 Millimetern (großnoppig), die Höhe entsprechend zwischen 4 und 15 Millimetern. Neben diesen »Standardfolien« gibt es zahlreiche Anpassungen: etwa antistatische oder elektrisch leitfähige Luftpolsterfolie sowie Folie mit verschiedenen zusätzlichen Schichten aus Metall, Papier, Schaum beziehungsweise Klebstoff.

Luftpolsterfolie ist sehr flexibel, robust und passt sich der Oberfläche der Produkte leicht an. Die vielen kleinen Noppen wirken dabei letztlich wie Mini-Airbags. Die Noppen der Luftpolsterfolie sind nach innen zum Produkt gerichtet. Einen praktischen Nebeneffekt hat die glatte Außenseite, die Folie lässt sich dort beschriften.

Generell gilt: Für schwere Produkte ist großnoppige, dreilagige Folie am besten geeignet. Für leichte Produkte ist eine zweilagige, kleinnoppige Folie ausreichend. Die Luftpolsterfolie schützt dabei zuverlässig vor Erschütterungen, Staub und Feuchtigkeit. Sie ist eben ein echter Knaller.

Tipp: Luftpolsterfolie virtuell platzen lassen? Das geht zum Beispiel unter www.knallfolie.de


Ein Artikel aus unserem PACKgespräch.Das Magazin für die Verpackungswelt. Weitere spannende Artikel können Sie im e-Magazin lesen.

Fotos: Jens Heilmann

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