Seit Anfang des Jahres setzt das Verpackungsgesetz neue Standards im Hinblick auf das Sammeln und Verwerten von Verpackungsabfällen. Nach vier Monaten zeigt es bereits Wirkung im Hinblick auf die Erreichung der gesteckten Ziele.
Wenn man von Verwertung spricht, bedeutet dies in erster Linie eine Wieder- bzw. Weiterverwendung der Materialien. Viele Verpackungen bestehen aus wertvollen Stoffen, hinsichtlich der Menge an Ressourcen (Energie, Wasser, fossile Stoffe, Holz etc.). Diese werden zur Herstellung benötigt und sollen deshalb nicht einfach entsorgt (z. B. auf einer Deponie) werden. Unterschieden wird zwischen:
- der stofflichen Verwertung: Recycling, Upcycling (Herstellung hochwertiger Produkte aus “Müll”), Downcycling (Qualität ist schlechter als beim Ursprungsmaterial)
- der energetischen Verwertung: die Stoffe zu Energiegewinnung werden verbrannt
- der Wiederverwendung des Objektes, beispielsweise Mehrwegflaschen
Im Folgenden geben wir einen Einblick in die stoffliche Verwertung, da dies für Versandverpackungen relevant ist.
Stoffliche Verwertung von Papier
In Deutschland werden gebrauchte Verpackungen, wie Altpapier von den dualen Systemen gesammelt und anschließend zu Sortieranlagen gebracht. Hier wird nach Altpapierstandards (CEN European Standard EN 643, Institute of Scrap Recycling Industries Inc. und Paper Recycling Promotion Center) vorsortiert: leichte Papiere werden von den schwereren getrennt, sowie Stör- sowie Fremdstoffe herausgefiltert. Dies geschieht entweder automatisiert über Rollen, Siebe, Rüttelbänder und Windsichter oder manuell. Anschließend werden Ballen gepresst, um die sortierten Altpapiere einfacher transportieren zu können.
In der Papierfabrik werden die Altpapiere in Pulpern zerkleinert und in Wasser eingeweicht. Hier werden nochmals Fremdstoffe herausgefiltert. Anschließend folgt der Deinking Prozess, in welchem die Druckfarbe mit Schaum aus den Papierfasern herausgespült wird. Im letzten Schritt wird aus dem “Brei” über verschiedene Siebe und Pressen wieder Papier hergestellt. Eine “Primärfaser”, also frische Papierfasern, können sieben Mal recycelt werden. Danach sind sie zu kurz und werden mit ausgeschwemmt. Bei der Papierherstellung, bei welcher bis zu 60 % des Altpapiers verwendet wird, müssen also immer frische Fasern hinzugefügt werden, um die gleichbleibende Qualität des Papiers gewährleisten zu können.
Stoffliche Verwertung von Kunststoffen
Ebenso wie bei Altpapieren startet die Verwertung mit der Sammlung der Kunststoffe. Der folgende Sortier- und Aufbereitungsvorgang ist allerdings um einiges komplexer als bei Papier und Pappe, denn es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Kunststoffe und Verbundmaterialien, welche möglichst sortenrein zugeordnet werden müssen. In den Sortieranlagen wird größtenteils mit Hilfe von Trommeln, Magneten und Nah-Infrarot-Technik (NIR)-Trenner vollautomatisch sortiert. Letztere bedient sich einer Spektralanalyse, denn jeder Stoff reflektiert das Licht anders und kann so genau identifiziert und mit Hilfe von Luftdüsen auf das richtige Förderband gebracht werden. Rund 95 % des Abfalls können so in den Anlagen in bis zu 15 verschiedene Materialfraktionen sortenrein separiert werden. Am Ende werden manuell noch Störstoffe herausgefiltert. Danach folgt die Aufbereitung, um am Ende einen verarbeitungsfähigen Kunststoff, das sogenannte Rezyklat (eine Formmasse mit bestimmten Eigenschaften je nach Kunststoffart) zu erhalten.
42 % der Kunststoffe werden stofflich recycelt, wobei man nochmals zwischen werkstofflich und rohstofflich unterscheidet. Letzteres kommt dann zum Einsatz, wenn der Kunststoff nur unter zu großem Aufwand oder gar nicht werkstofflich recycelt werden kann. Dann werden die Kunststoffe chemisch zerlegt und zu neuen Stoffen zusammengesetzt, oftmals aber mit geringerer Qualität.
Abfalltrennung als elementarer Bestandteil des Umweltschutzes
Selbst moderne Sortieranlagen sind meist nicht in der Lage verschmutzten, mit Biomüll durchsetzten Müll zu verwerten. Für den Restmüll bleibt daher nur die Verbrennung und keine stoffliche Verwertung. Alle Materialen, die dort landen, sind für den Kreislauf für immer verloren. Um effizientes Recycling zu ermöglichen, müssen Wertstoffe getrennt vom Restmüll gesammelt werden. Seien dies nun Verpackungsmaterialien oder andere Stoffe, wie Glas oder Metall.
Die maximale stoffliche Verwertungsquote ist eines der Ziele der dualen Systeme, da hier Sekundärrohstoffe für die Herstellung neuer Produkte entstehen. Da die Herstellung von Primärrohstoffen enorme Ressourcen kostet, ist das Recycling einer der wichtigsten Bestandteile im Umweltschutz.
Ich finde es ist einfach ein wichtiger Teil, den ein jeder dazu beitragen kann. Online Shopping ist schön und gut, aber dabei kommt auch eine Menge an Kartonschachteln zusammen, die man so einfach auch recyceln kann.
Recyceln ist auch für mich ein wichtiges Thema und ich versuche deswegen möglichst viel wiederzuverwerten. Kartonschachteln kommen bei mir z. B. grundsätzlich nicht in den Müll, die finden schon wieder eine Verwendung.
Hey toller Beitrag! Finde die Verwertung ein Kartonagen sehr wichtig! Toller Artikel. Liebe Grüsse
Danke Ihnen für das Feedback!