Wer frische Lebensmittel oder temperaturempfindliche Pharmazeutika transportiert, benötigt Verpackungen, die den besonderen Ansprüchen an Hygiene und Isolierfähigkeit gerecht werden. Boxen aus Partikelschäumen wie EPS (Expandiertes Polystyrol), besser bekannt unter dem Markennamen Styropor®, und EPP (Expandiertes Polypropylen) sind hier die optimale Lösung. Im Interview erläutert Stefan Schlaadt von der SCHLAADT Unternehmensgruppe, einem führenden Unternehmen der Branche, durch welche positiven Eigenschaften sich Styroporboxen sowie sonstige Verpackungen aus Styropor auszeichnen.
Styropor im Einsatz – für Verpackungen im Lebensmittelversand und Pharmabereich
Herr Schlaadt, für welche Branchen eignen sich Thermo-Verpackungen aus Styropor®?
Die zwei großen Bereiche, in denen Styroporboxen zur Anwendung kommen, sind der Lebensmittelversand und Pharma-Transporte. Im Lebensmittelbereich eignen sich diese Verpackungen für den Transport frischer Lebensmittel, die auf ihrem Weg gekühlt oder warm bleiben sollen. Das ist beispielsweise bei Catering-Firmen, Essenslieferdiensten oder Lebensmittelversendern der Fall. Der Vorteil: Die Verpackungen aus Partikelschaum, Styropor® oder EPP isolieren hervorragend gegen Kälte und Wärme von außen.
Im Pharmabereich geht es um den Transport von temperatursensiblen Medikamenten wie Impfstoffen, Blutkonserven sowie Organen für Transplantationen. Die Partikelschaum-Boxen schützen diese über einen maximalen Zeitraum, damit sie wohlbehalten beim Arzt oder Patienten ankommen.
Darüber hinaus gibt es weitere kleinere Einsatzgebiete – etwa beim Versand von Tiernahrung oder im industriellen Bereich, wo Güter vor äußeren Temperatureinflüssen geschützt werden müssen.
Gibt es Produkte, die besser nicht in Styropor® verpackt werden sollten?
Prinzipiell können Sie alle Arten von Produkten in einer Styroporverpackung transportieren. Für Waren, die relativ leicht und unempfindlich gegenüber Stößen sowie Temperaturschwankungen sind, können andere Verpackungslösungen allerdings noch besser geeignet sein.
10 Vorteile von Verpackungen aus Styropor®
Welche Vorteile bieten Styroporboxen beim Transport von Waren?
Es gibt eine ganze Reihe von Vorteilen, die Styropor® als idealen Verpackungswerkstoff, unter anderem auch im Lebensmittelversand, auszeichnen. Zehn Eigenschaften von Styroporboxen erläutere ich im Folgenden genauer:
- Die Boxen sind äußerst leicht, da sie zu 98 Prozent aus Luft und nur zu zwei Prozent aus dem Grundmaterial Polystyrol bestehen.
- Sie isolieren den Inhalt ausgezeichnet gegen Kälte oder Wärme.
- Sie sind hygienisch und dadurch lebensmittelrechtlich unbedenklich.
- Partikelschaum-Boxen sind geruchs- und geschmacksneutral, ein weiteres Argument für die lebensmittelrechtliche Unbedenklichkeit.
- Sie sind nicht hygroskopisch, das heißt, sie ziehen von außen keine Feuchtigkeit an und sind wasserresistent. Das spielt insbesondere bei Überseetransporten oder in Bereichen eine Rolle, wo eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit vorherrscht oder zusätzliche Kühlmittel zum Einsatz kommen.
- Die Boxen können wiederverwendet werden und sind damit besonders umweltfreundlich und kosteneffizient.
- Der Partikelschaum kann je nach Gewicht des zu transportierenden Gutes mehrere heftige Stöße abfedern und so die Ware schützen.
- Styropor® (EPS) und EPP schützen beim Transport kratzempfindliche Oberflächen wie gebürstete Edelstahloberflächen, Oberflächen aus Plexiglas, Hochglanz-Oberflächen oder lackierte Oberflächen.
- Während des Transports gibt es durch eventuelle Vibrationen weder Abrieb noch Staubentwicklung.
- Verpackungslösungen aus Styropor® erzeugen deutlich weniger CO2-Emissionen als vergleichbare Produkte.
All diese Eigenschaften bieten einen optimalen Produktschutz, insbesondere für frische Lebensmittel. Styroporboxen werden zum Beispiel auch bei Frischfisch-Transporten eingesetzt, bei denen das geringe Verpackungsgewicht, die lebensmittelrechtliche Unbedenklichkeit, die Resistenz gegenüber Feuchtigkeit, sowie die Multi-Schock-Fähigkeit eine wichtige Rolle spielen.
Auch bei anderen Gütern wie Weissware oder kratzempfindlichen Produkten kommt die ideale Schutzfunktion von Styropor® der Umwelt zugute, denn der Austausch beschädigter Ware führt zu weitaus höheren CO2-Emissionen, als bei Herstellung, Transport und Entsorgung des Packstoffs je entstehen würden.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei Styropor
Alternative: Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei Partikelschäumen – Styropor® in die gelbe Tonne?
Was sind typische Mythen über Polystyrol?
Styropor (EPS), hängt leider seit vielen Jahren das Image an, es sei schlecht für die Umwelt und nicht nachhaltig. Die Boxen seien voluminös und könnten nicht richtig entsorgt und recycelt werden. Das entspricht jedoch nicht der Wahrheit, denn Styropor kann zu bis zu 100% recycelt werden. Darüber hinaus wird beim Verarbeitungsprozess bis zu 40 % weniger CO2 emittiert und 70 % weniger Wasser verbraucht als bei vergleichbaren Packstoffen. Da der Endverbraucher sich jedoch relativ wenig mit dem Packstoff Styropor® im Detail auseinandersetzt, herrscht weiterhin dieses Unwissen.
Zum Thema Entsorgung: Welchen Aufwand beinhaltet der Entsorgungsprozess?
Wenn Sie die benutzen Formteile auf Wertstoffhöfe bringen oder die gewerbliche Entsorgung nutzen, ist das der sauberste Weg. Die Altteile behalten so einen hohen Reinheitsgrad und können dadurch ohne Probleme recycelt werden. Eine Entsorgung über die gelbe Tonne ist für Styropor® ebenfalls möglich, hier wird der Partikelschaum jedoch mit anderen Kunststoffen vermischt und zusätzlich stark verschmutzt.
Was tut die Firma Schlaadt, um Ressourcen zu schonen und die Klimabilanz einzuhalten?
Wir sind seit 13 Jahren umweltzertifiziert und arbeiten kontinuierlich an einem nachhaltigen Umweltmanagement, ob bei der Müllentsorgung oder bei Energieeinsparmaßnahmen. Wir betreiben beispielsweise drei Blockheizkraftwerke, die Strom erzeugen, und sparen damit jedes Jahr einige tausend Tonnen CO2 ein. Auf Verbandsebene haben wir außerdem das Thema Null-Granulatverlust initiiert. Wir möchten vermeiden, dass von unseren Granulaten, egal ob als Rohware oder im aufgeschäumten Zustand, etwas in die Umwelt gelangt.
Vorteile von Ladungsträgern aus Styropor und EPP
In Ihrem Produktsportfolio bieten Sie neben Styroporboxen auch Transportverpackungen, Funktionsteile, Isolierungen und Ladungsträger an. Welchen Vorteil bieten die Ladungsträger aus Partikelschäumen im Vergleich zu anderen Materialien?
Ladungsträger aus Partikelschäumen sind leicht, stapelbar und palettierbar. Zudem absorbieren sie auch mehrfach Schocks und sind für kratzempfindliche Oberflächen geeignet. Vor allem Expandiertes Polypropylen (EPP) zeichnet sich darüber hinaus durch eine sehr lange Haltbarkeit aus. Je nach Anwendungsgebiet punkten Ladungsträger aus Styropor® oder EPP zudem durch ihr ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schlaadt.
Styroporboxen eignen sich nicht nur, um generell Ware während des Transports zu schützen, sondern stellen auch eine ideale Lösung für den Lebensmittelversand und -transport als auch den Transport von Pharmazeutika oder Organen dar.
Experte für Partikelschäume – Stefan Schlaadt von der SCHLAADT Unternehmensgruppe – einem führenden Unternehmen der Branche.
Stefan Schlaadt ist seit 33 Jahren im Bereich der Partikelschäume tätig. Er agiert als geschäftsführender Gesellschafter der SCHLAADT Unternehmensgruppe, aus Lorch am Rhein, die sich bereits seit 1960 mit der Verarbeitung von Styropor® sowie einer Vielzahl weiterer Partikelschäume beschäftigt. Dort verantwortet er die Bereiche Vertrieb, Einkauf und Strategie. Im Mittelpunkt der SCHLAADT Unternehmensgruppe stehen ganzheitliche Lösungskonzepte zum Verpacken, Schützen und Isolieren für eine Vielzahl von Produkten in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen.
Sie interessieren sich ebenfalls für eine Verpackung aus Styropor oder haben ein anderes Anliegen? Kontaktieren Sie uns gerne:
Interessant, dass die zwei großen Bereiche, in denen Styroporboxen zur Anwendung kommen, der Lebensmittelversand und Pharma-Transporte sind. Für den Transport über das Meer eignet sich aber am besten eine Seeversandkiste. Darin können die Waren gefahrlos transportiert werden.