Holzwolle: Ein Überblick zur Herstellung, Anwendung und Entsorgung

Nachhaltig, wiederverwendbar und ein echter Alleskönner: Holzwolle ist ein Stern am Verpackungshimmel. Als umweltfreundlicher Polsterschutz für sensible Produkte kann das Material glänzen. Doch was genau ist Holzwolle eigentlich? Wo wird sie verwendet? Welche Vorteile hat sie gegenüber anderen Materialien? Antworten auf die wichtigsten Fragen gibt es hier! 

Holzwolle: Öko-Polster für Pakete

 

Was ist Holzwolle?

Kurz gesagt: Holzwolle entsteht durch das Hobeln von Rundholzabschnitten. Dabei entstehen lose Holzwollfäden. Sie können bis zu einem halben Meter lang sein. Die Stärke und Breite der Holzwolle Fasern variiert – je nachdem, welche Holzsorte Verwendung findet. Zum Einsatz kommen Harthölzer wie Rotbuche, Esche oder Pappel, aber auch Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer und Lärche. Egal welches Holz genutzt wird, eines haben alle Sorten gemeinsam: Sie sind frei von Zusatzstoffen und Holzschutzmitteln. Zudem wird Holzwolle maschinell von Staub befreit. Das Ergebnis ist ein quasi staubfreies, antistatisches und elastisches Produkt. 

Ihren Siegeszug begann Holzwolle als Hygieneartikel. Doch weil Wundverbände und Co. sich im Lauf der Zeit synthetisch herstellen ließen, suchten Produzenten nach neuen Verwendungsmöglichkeiten. Heute gibt es rund 200 verschiedene Holzwolle-Sorten auf dem Markt. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind schier endlos – etwa als Füllmaterial für Verpackungen, als Dämmschutz im Bauwesen, zur Tierhaltung… aber alles der Reihe nach! 

Wie wird Holzwolle hergestellt?

Das Ausgangsprodukt für die Produktion von Holzwolle sind entrindete Rundholzabschnitte. Sie werden mehrere Monate gelagert und getrocknet. Anschließend verfügt das Holz nur noch über eine Restfeuchte von etwa 13 Prozent – ideal für die anschließende Bearbeitung mit Holzwollmaschinen: Sie hobeln das Rundholz Stück für Stück ab. Dieser Prozess erfolgt komplett CO2-neutral. Nur so viel CO2 wird abgegeben, wie die Bäume vorher aufgenommen haben. 

Los ging es mit dieser Technik in den USA um 1840. Etwa vierzig Jahre später begann auch in Europa die maschinelle Produktion von Holzwolle. Je nach Baumart und Verwendungszweck kann der Herstellungsprozess variieren – denn jedes Holz hat spezifische biologische, chemische und physikalische Eigenschaften. Zwar lassen sich die Holzwollsorten äußerlich kaum unterscheiden. Doch Länge, Breite und Dicke der einzelnen Fasern verleihen der Holzwolle ihre spezifischen Eigenschaften und entscheiden über ihren weiteren Gebrauch. 

Welche Anwendungsgebiete gibt es für Holzwolle?

Die Einsatzszenarien für Holzwolle sind schier endlos. Sie ist ein echtes Multitalent und brilliert unter anderem als Füll-, Isolations- und Filtermaterial. Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Verwendungsgebiete vor. 

Holzwolle als Füllmaterial für Verpackungen

Holzwolle terra ratioform
Holzwolle terra von ratioform

Zersplittertes Glas oder kaputte Elektronik will niemand im Paket finden. Um Produkte bruchsicher zu versenden, braucht es Polstermaterial. Holzwolle ist eine umweltfreundliche Alternative zu Plastik. Sie schützt verlässlich vor Vibrationen und Stößen. Empfindliche Produkte wie Weinflaschen, Keramik oder Glas erreichen unbeschadet ihre Empfänger.  Nicht zu unterschätzen ist die optische Wirkung: Produkte lassen sich in Kartons und Kisten mit Holzwolle besonders hochwertig präsentieren. Diesen Effekt kennen und nutzen Feinkosthändler ebenso wie Floristen. 

Holzwolle ist äußerst ergiebig, wiederverwendbar, schnell zur Hand und erzielt bereits in kleinen Mengen eine hohe Schutzwirkung. Auch im Export ist sie bedenkenlos einsetzbar: Holzwolle ist vom ISPM15-Standard befreit und dadurch ohne Zertifikate für den Export zugelassen.  Die Wolle ist ein sehr leichtes Füllmaterial. Das Gewicht der Verpackung erhöht sich nur minimal – die Versandkosten bleiben gering. Gleichzeitig wird der Güterschutz maximiert. 

Gartenholzwolle

Auch in Feld und Garten ist Holzwolle ein echter Tausendsassa. Ihre Einsatzmöglichkeiten lesen sich wie die Wunschliste von Gärtner, Bauer und Co. Eingestreut im Beet schützt Gartenholzwolle Früchte vor dem Erdkontakt. In dem Zusammenhang wird sie auch als „Erdbeerholzwolle“ bezeichnet. Fäulnis und Verschmutzung werden so verhindert. Bei Starkregen verwässert das Obst und Gemüse nicht so leicht. In Trockenzeiten hält die Wolle den Boden dagegen länger feucht. Sie dient als Frostschutz für empfindliche Pflanzen und zur Obstlagerung im Winter.  Das im Holz enthaltene Harz reichert den Boden an. Harz und Holzfasern halten Schnecken fern. Und im Gegensatz zu Stroh enthält die Wolle keinerlei Unkrautsamen. Nach der Verwendung lässt sich die Holzwolle mühelos zu neuer Erde kompostieren.

Tierholzwolle

Sogar in der Haus- und Nutztierhaltung kommt Holzwolle zum Einsatz. Sie verfügt über enorme Saugfähigkeit und bindet Gerüche. Mit dem leichten und staubfreien Material können etwa Hamster und Hasen Höhlen und Nester bauen und sich so artgerecht beschäftigen. Holzwolle wird in dem Zusammenhang als „Kuschelwolle“ bezeichnet. 

Ganz im Gegensatz zu Stroh enthält Holzwolle keine Pestizide oder Kunststoffpartikel. Das schätzen nicht nur Pferdehalter. Sogar im Zoo und in Wildtiergehegen kommt das Material als Einstreu großflächig zum Einsatz. Das im Holz enthaltene Harz reichert den Boden an. Harz und Holzfasern halten Schnecken fern. Und im Gegensatz zu Stroh enthält die Wolle keinerlei Unkrautsamen. Nach der Verwendung lässt sich die Holzwolle mühelos zu neuer Erde kompostieren.

Holzwolldämmung

Holzwolle kommt als lose Dämmung oder als feste Dämmplatte im Baugewerbe zum Einsatz. Die Herstellung von Dämmplatten gelingt, indem Holzfasern mit Zement oder Magnesit vermischt und gepresst werden. Derartige Platten eignen sich zur Verkleidung von Innenräumen, Dächern und Decken. 

Meist kommt Fichten- oder Kiefernholz zum Einsatz. Die offenporige Holzstruktur absorbiert Feuchtigkeit und sorgt so für ein angenehmes Raumklima. Gleichzeitig ist die Holzwolldämmung sehr resistent gegenüber Ungeziefer-, Schimmel- und Pilzbefall. Sie sorgt durch hohe Wärmespeicherkapazität für Kühlung im Sommer und Wärme im Winter. 

Wie wird Holzwolle entsorgt?

Holzwolle ist ein reines Naturprodukt und daher vollständig kompostierbar. Schneller geht es, wenn sie vorab befeuchtet wird: Das beschleunigt die Zersetzung. Anschließend genügt es, sie im Garten unterzugraben oder über den Gartenabfall zu entsorgen. Naturbelassene Holzwolle ist schadstofffrei und lässt sich auch im Kamin oder am Lagerfeuer bedenkenlos verbrennen. Jedoch muss chemisch verunreinigte Holzwolle, etwa Dämmplatten, über den Wertstoffhof bzw. Verbrennungsanlagen entsorgt werden.  

Die Vorteile von Holzwolle auf einen Blick 

Die vielfältigen Einsatzgebiete zeigen: Holzwolle hat unzählige Vorteile. Wir haben hier die wichtigsten noch einmal zusammengefasst: 

  • robuste und gleichzeitig flexible Beschaffenheit 
  • sehr gute Polsterung bei geringer Materialmenge 
  • exportgeeignet, keine Zertifikate notwendig 
  • staub- und splitterfrei 
  • extrem leicht 
  • langlebig und wiederverwendbar 
  • biologisch abbaubar 
  • antibakteriell und antistatisch 
  • trocken und hautfreundlich 
  • für Nahrungsmittel geeignet 
  • isolierend 
  • vielseitig einsetzbar 
  • bei ratioform zu 100 % aus nachhaltiger Forstwirtschaft 
  • umweltfreundlich 
  • ressourcenschonende, CO2-neutrale Herstellung 

Alles Wolle oder was? Ein Ausblick

Die Suche nach umweltfreundlichen Materialien in der Verpackungsindustrie gewinnt wachsende Bedeutung. Bei ratioform fokussieren wir uns zunehmend auf die Verwendung nachhaltiger, ressourcenschonender Produkte. Holzwolle erfüllt all diese Kriterien. Informieren Sie sich in unserem Shop über das Sortiment an Holzwolle – hier finden Sie sicher die passgenaue Lösung. 

Wir von ratioform haben die Marke terra entwickelt: biologische, kompostierbare und recycelbare Verpackungen. Erfahren Sie mehr dazu in unserem Beitrag „Nachhaltige Verpackungen und kompetente Beratung von ratioform“. 

Haben Sie Fragen oder wollen noch mehr zum Thema Holzwolle erfahren? Gerne helfen wir weiter – sprechen Sie uns jederzeit an:  

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