Ladungssicherung für Fahrzeuge: Was Sie beachten sollten

Die Ladungssicherung zählt zu den wichtigsten Aspekten beim Transport von Gütern und Materialien. Richtlinien wie VDI 2700 helfen dabei, eine optimale Ladungssicherung zu gewährleisten. Wir verraten Ihnen, welche Rechtsgrundlagen den Ladevorgang regeln. Ebenso thematisieren wir die Besonderheiten für LKW, Transporter und PKW.

Richtlinien für die Ladungssicherheit

Die Straßenverkehrsordnung (StVO) bildet das rechtliche Fundament für die Ladungssicherung bei Fahrzeugen. Konkret befasst sich § 22 mit der Ladungssicherung. Mitgeführte Güter müssen demnach so geschützt sein, dass sie auch bei Vollbremsungen und plötzlichen Ausweichmanövern auf ihrer Position bleiben. DIN-Normen wie EN 12195-2 regeln, wie Spanngurte oder andere Hilfsmittel beschaffen sein müssen.

Hinzu kommt die Richtlinie 2700 des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Die VDI 2700 fungiert als Grundlage für die Ladungssicherung von Straßenfahrzeugen und wird darüber hinaus häufig bei Rechtsstreits als Richtlinie für Urteile herangezogen. Sie beschreibt, welche Kräfte auf transportierte Güter wirken und wie die Ware am besten zu sichern ist. Wertvolle Hinweise für das Verpacken von Gütern in Containern gibt die CTU-Packrichtlinie, die unter anderem Tipps zum Schutz von Gefahrgut bereithält.

Bei Verstößen drohen Unfallgefahr und Bußgelder

Wer die Ladungssicherung vernachlässigt, riskiert nicht nur eine erhöhte Unfallgefahr, sondern auch Bußgelder. Verantwortliche sind in jedem Fall Fahrer, Verlader und Fahrzeughalter – alle Parteien können mit Beträgen im dreistelligen Bereich und Punkten in Flensburg rechnen, wenn Vorschriften missachtet werden. Bei Unfällen ist es sogar möglich, dass der Versicherungsschutz nicht greift – ganz zu schweigen von Personenschäden und potenziellen Klagen, die das Image von Unternehmen nachhaltig beeinträchtigen. Die Ladungssicherung sollte bei Transporten daher immer eine hohe Priorität haben.

Besonderheiten von LKW, Transporter und PKW

Bei der Ladungssicherung gilt es zu beachten, in welcher Art von Fahrzeug die zu transportierenden Güter gesichert werden. Je nach Transportmittel gibt es Besonderheiten, die zu berücksichtigen sind:

  • LKW: Waren oder Werkstoffe müssen bündig und möglichst lückenlos verstaut werden. Zum Formschluss von Freiräumen bieten sich Keile, Stangen, Stausäcke oder Schienen an. Alternativ zum Formschluss gibt es den häufig verwendeten Kraftschluss. Zurrgurte und Antirutschmatten gewährleisten hier einen zusätzlichen Schutz vor dem Verrutschen. Zudem müssen die Ladeflächen stets sauber sein, da Verschmutzungen den Reibungswiderstand mindern und somit die Rutschgefahr erhöhen. Zu beachten sind darüber hinaus die minimalen und maximalen Achslasten, die für die Ladungssicherung des jeweiligen LKWs festgelegt sind – sehr schwere Ladungen sollen entsprechend auf alle Achsen gleichmäßig verteilt sein.
  • Transporter: Für Pritschenwagen, Kastenwagen und andere Transporter gelten grundsätzlich die gleichen Prinzipien der Ladungssicherung, die auch Lastkraftwagen betreffen. Ansonsten macht die StVO keine genauen Vorgaben. Wenn die Fahrerkabine und die Lagerfläche nicht voneinander separiert sind, empfiehlt sich ein Trenngitter, um die Insassen vor potenziellen Gefahren zu schützen. Die Ladung könnte sich trotz Sicherung beispielsweise lösen und nach vorne fliegen. Für eine maximale Fahrzeugstabilität sollten außerordentlich schwere Güter gleichmäßig auf der Lagerfläche verteilt werden, um einzelne Achsen nicht übermäßig zu belasten.
  • PKW: Beim Transport im Auto ist ebenfalls darauf zu achten, das Fahrzeug nicht zu überladen. Schwere Gepäckstücke oder Waren gehören nach unten, leichtere Teile darauf. Unter Umständen ist eine Fixierung nötig, damit bei Bremsmanövern keine Gefahr entsteht. Der Fahrer darf durch die Ladung nicht beeinträchtigt werden. Zusätzliche Fläche bieten Dachgepäckträger. Bei Anhängern ist zudem eine fest angebrachte Kupplung wichtig. Auch regelmäßige Kontrollen der Reifen sind empfehlenswert, da der Gummi nach längerem Stehen spröde werden kann.

Wer die Ladungssicherung kontrolliert

Neben den materiellen Vorkehrungen hat noch ein weiterer Faktor essentiellen Einfluss darauf, wie gut die Ladungssicherung schlussendlich ist: der Mensch. Sowohl Verlader als auch Fahrer müssen gut ausgebildet sein und regelmäßig – alle 5 Jahre – an Schulungen teilnehmen. Grundsätzlich ist der Verlader für die ordnungsgemäße Ladungssicherheit verantwortlich. Der Fahrer muss diese vor Fahrtantritt kontrollieren muss u. U. die Durchführung der Fahrt ablehnen. Bei Gefahrgütern ist ein zusätzlicher Gefahrgutbeauftragter vonnöten, der einen passenden Ladeplan für das jeweilige Fahrzeug entwickelt.

Im Schadensfall orientiert sich die gesetzliche Haftung an den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB). Individuelle vertragliche Vereinbarungen können davon abweichen. Außerdem wird die VDI 2700 in Fällen der Rechtsprechung als Grundlage herangezogen. Transportverträge richten sich meist nach den Allgemeinen Deutschen Spediteurbedingungen (ADSp).

Mit den richtigen Hilfsmitteln zu hoher Sicherheit

Nur mit den passenden Hilfsmitteln stellen Sie sicher, dass Ihre Waren sicher von A nach B gelangen. Insbesondere die Fahrzeughalter sollten sich hier in der Verantwortung sehen das Transportmittel mit allen nötigen Hilfsmitteln und Ausrüstungen zu bestücken. Unsere reichhaltige Auswahl bietet Ihnen das Richtige für alle Bedürfnisse, darunter Zurrgurte, Lashbänder sowie Container-Lasing-Systeme, Europaletten, Antirutschmatten, Kantenschutz, Stausäcke, Ladungssicherungsnetze, Anschlagmittel und Stangen.

Unser Artikel „Von Massen, Kräften und Gefahren: Professionelle Ladungssicherung“ gibt Ihnen einen Überblick, welche Kräfte beim Transport auf die jeweilige Ladung wirken und wie Sie Güter am besten sichern.

Wenn Sie Fragen zur korrekten Ladungssicherung haben, beraten wir Sie gerne.

    8 thoughts on “Ladungssicherung für Fahrzeuge: Was Sie beachten sollten

    1. Mein Onkel wird sich einen Transporter kaufen. Er plant einen Laden zu eröffnen und muss regelmäßig Ware einkaufen. Danke für den Tipp, ein Trenngitter zwischen Fahrerkabine und Lagerfläche zu montieren.

    2. Wegen der Sicherheit der Ladung achte ich beim Anmieten eines LKWs auch stets darauf, dass auch fachkundiges Personal zum Leistungsumfang gehört. Wie Sie bereits beschreiben, muss die Ladung bei allen Manövern, auch bei Vollbremsungen, an Ort und Stelle verbleiben. Vielen Dank für diesen Beitrag zur Sicherheit der Ladung im LKW und den möglichen Folgen bei Missachtung.

    3. Es ist gut, dass es Richtlinien für die Ladungssicherheit gibt. Ich habe gehört, dass in einigen Ländern viele Unfälle durch lose Ladung passieren. Ein professionelles Transportunternehmen kennt diese Richtlinien.

    4. Mein Cousin möchte einen Transporter bald kaufen und sucht nach Tipps und Information. Das ist guter Rat, schwere Güter gleichmäßig zu verteilen. Ich werde ihm diesen Beitrag schicken, sodass er sich besser informieren kann.

    5. Vielen Dank für den Beitrag zur Ladungssicherung in Fahrzeugen! In meiner Firma kommt es öfter vor, dass wir verschiedene Güter von A nach B bringen müssen. Mir war nicht bewusst, wie wichtig es ist, dass die Transportunternehmen eine optimale Ladungssicherung sicherstellen, damit es beispielsweise bei einer Vollbremsung nicht zu Schäden kommt.

    6. Gut zu wissen, dass Fahrer, Verlader und Fahrzeughalter verantwortlich für die Ladungssicherung sind. Ladungssicherheit ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema. Ich bin auf der Suche nach neuen Nutzfahrzeugen für mein Unternehmen und lese gerne über das Thema. Danke für den Beitrag!

    7. Wir haben einen LKW, den wir zum Transport benutzen, aber die Ladefläche braucht Hilfe. Es ist gut zu wissen das eine ebene und glatte Ladefläche den Reibungswiderstand erhöht. Hoffentlich finden wir eine Werkstatt, die das wieder herrichten kann. 

    8. Interessant zu sehen, wie viele Richtlinien es für den Transport und die Fahrzeuge gibt. Aber natürlich macht es Sinn, denn wenn die Ladung bei einer Vollbremsung aus dem Fahrzeug fällt oder stark verrutscht wären die Schäden sicher enorm. Sicherlich klug sich auch bei privaten Transporten nochmal zu versichern, was eine Achse so aushält.

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