Logistikdrohnen: Praktische Helfer bei Inventur und Versand

Automatisierte Lagerinventuren und Paketzustellungen, die preisgünstiger sind als bisherige Methoden – das ist der Traum vieler Unternehmen. Doch wie lassen sich solche Wünsche realisieren? Vor allem ein Hilfsmittel bietet sich dafür an: Logistikdrohnen. Wir zeigen Ihnen die Vorzüge entsprechender Lösungen für Lager und Versand. Zudem verraten wir Ihnen, was einer flächendeckenden Nutzung noch im Weg steht.

Drohnen in Lagern und beim Paketversand

Die hierzulande in erster Linie durch Privatnutzer bekannten Drohnen zeigen mehr und mehr ihr Potenzial für die Lagerlogistik und den Versand kleiner Pakete. Für den Einsatz der kompakten Flugvehikel sprechen viele Faktoren: Sie lassen sich zum Beispiel aus der Ferne bedienen und können autonom agieren. In Lagern helfen Drohnen sowohl beim Transport von Gegenständen als auch bei der Inventur. Sie können automatisch durch die Lagerhalle fliegen, beliebige Produkte scannen und sie anschließend dem Verwaltungssystem melden.

Zudem eignen sich Lieferdrohnen hervorragend für den Paketversand. Neben leichten Paketen bieten sich vor allem Lieferungen über kurze Distanzen an, die besonders zeitkritisch sind – beispielsweise dringend benötigte Medikamente oder warme Speisen. Dass Drohnen in Deutschland noch nicht für die genannten Versandzwecke nutzbar sind, liegt unter anderem an den rechtlichen Hürden, die höher liegen als etwa in den USA.

Die Vorteile von Logistikdrohnen

Drohnen bieten viele Vorzüge im Vergleich zu traditionellen Methoden der Lagerverwaltung sowie dem Transport von Gegenständen:

  • Selbstständige Navigation: Dank der in Inventurdrohnen und Transportdrohnen verbauten Sensoren können die kleinen Fluggeräte ihre Umgebung selbstständig wahrnehmen, gezielt navigieren und Analysedaten erheben. Entsprechend ist kein Pilot vonnöten, der den Flug dauerhaft steuert und überwacht. Mithilfe von Kameras können Drohnen zudem visuelle Eindrücke beliebiger Orte liefern und aus der Ferne in Echtzeit verfügbar machen.
  • Flexibel einsetzbar: Die kompakten Maße ermöglichen es Logistikdrohnen und Paketdrohnen im Zusammenspiel mit der präzisen Navigation, an schwer erreichbare Orte zu fliegen. Egal, ob das oberste Regal im Lager oder abgelegene Bereiche bei der Paketzustellung – Drohnen gelangen oft einfacher und schneller an ihr Ziel als andere Fluggeräte oder Fahrzeuge.
  • Preisgünstig und zeitsparend: Insbesondere für die Lagerlogistik können Drohnen eine große Kosten- und Zeitersparnis bedeuten. Statt mehrere Mitarbeiter samt Gabelstapler mit einer Inventur zu betrauen, bietet sich die Aufgabe für die Drohne als automatisierter Prozess an. Hochrechnungen zufolge ergeben sich durch den Wechsel zur Drohne bis zu 80 Prozent Zeitersparnis und bis zu 90 Prozent geringere Kosten.
  • Umweltschonend: Da Drohnen von Stromakkus angetrieben werden, benötigen die kleinen Flugkörper kein Benzin oder andere fossilen Brennstoffe. Gleichzeitig sind Drohnen im Vergleich zu Vehikeln mit klassischen Motoren äußerst leise – nur die Rotorblätter erzeugen je nach Fabrikat auch aus der Distanz hörbare Geräusche unterschiedlicher Intensität

Herausforderungen durch Gesetze und andere Umstände

Unternehmen profitieren zwar in vielen Bereichen von Logistikdrohnen und Versanddrohnen, doch durch den Einsatz der Fluggeräte ergeben sich auch Herausforderungen. Dazu zählen neben technischen Aspekten und äußeren Umständen auch hiesige Gesetze:

  • Rechtliche Hürden: Die deutschen Gesetze schränken den Drohneneinsatz – je nach Einsatzgebiet – stark ein. Quadrocopter etwa sind hierzulande für den kommerziellen Einsatz über längere Strecken nicht zugelassen. Auf Firmengeländen und in Lagerhallen dagegen ist es schon jetzt möglich, Drohnen für diverse Arbeiten zu nutzen.
  • Akzeptanz in der Bevölkerung: Die Deutschen sehen den Drohneneinsatz für die Paketzustellung laut einiger Studien nach wie vor kritisch. Beim Rettungs- oder Forschungseinsatz herrscht eine größere Akzeptanz.
  • Ausbaufähige Akkuleistung: Aktuelle Drohnen-Modelle können mit einer Akkuladung etwas länger als eine halbe Stunde autonom ihre Arbeit verrichten. Diesbezüglich gibt es entsprechend Ausbaupotenzial.
  • Wetteranfälligkeit: Wenn Drohnen Bestellungen unter freiem Himmel ausliefern, sind sie abhängig von Wetter und Wind. Bei starkem Regen oder Sturm kann es zu Komplikationen kommen.

Die Drohne weist den Weg in die Zukunft

Drohnen zeigen schon heute ein riesiges Potenzial für die Lagerlogistik und den Versanddienst. So vielfältig die Möglichkeiten zur Warenerfassung und zum Produkttransport sind, so deutlich zeigen sich noch die Herausforderungen. Im Zuge der Digitalisierung und breiteren gesellschaftlichen Akzeptanz dürften sich Drohnen aber auch hierzulande auf absehbare Zeit etablieren – sofern der Gesetzgeber zustimmt.

Was denken Sie über den kommerziellen Einsatz von Drohnen? Gerne können Sie Ihre Meinung dazu im Kommentarbereich äußern. Mehr über die Zukunft der Logistik erfahren Sie in unserem Artikel „Von »Urban Hubs« und Lieferdiensten in virtuellen Kleingruppen“.

One thought on “Logistikdrohnen: Praktische Helfer bei Inventur und Versand

  1. Vielen Dank für ein sehr interessantes Thema. Schließlich fand ich die Antworten auf alle meine Fragen. Ich werde diese Informationen gerne mit meinen Freunden teilen. Alles Gute!

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