Die Rohstoffe im Jahr 2021 sind knapp. Das führt weltweit zu steigenden Preisen, längeren Lieferzeiten und geringeren Verfügbarkeiten. Daran ist nicht nur die Corona-Pandemie Schuld – die Gründe sind weitaus vielschichtiger. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich die Situation auf dem Beschaffungsmarkt derzeit darstellt und welche Gründe es für die Rohstoffknappheit 2021 gibt. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Auswirkungen auf dem Stahlmarkt, dem Kunststoffmarkt sowie dem Holz- und Papiermarkt an – drei Branchen, mit denen wir von ratioform eng zusammenarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Rohstoffknappheit: Lieferengpässe trotz steigender Nachfrage
Die Nachfrage in einzelnen Verpackungsbranchen steigt, trotzdem bleibt die Situation auf dem Beschaffungsmarkt derzeit instabil und ist stark in Bewegung. Das zeigt sich nicht nur in den anhaltenden Preiserhöhungen, sondern auch in Engpässen bei Verfügbarkeit und Lieferzeit. Maßgeblich für diese Entwicklung sind folgende drei Faktoren:
- massiver Anstieg der Transportkosten,
- eine erhöhte Exportnachfrage aus China und den USA sowie
- ein durch Covid-19 verursachter Arbeitskräftemangel.
Leer-Container sind Mangelware
Durch die Corona-Pandemie ist der Passagierflugverkehr weltweit eingebrochen. Damit sind auch die verfügbaren Frachtvolumina stark zurückgegangen. Der Großteil der Güter wird per Container über die Weltmeere verschifft: Das führt nicht nur zu Engpässen bei Leer-Containern und damit verbundenen höheren Gebühren, sondern auch zu längeren Lieferzeiten. Teilweise verlangen Reedereien das 5-fache des ursprünglichen Preises. Die Konsequenz hieraus ist die Rohstoffknappheit: Rohstoffe werden in Europa immer knapper.
Hygienebestimmungen verändern Arbeitsabläufe
Durch die derzeit geltenden Arbeitsschutz- und Hygienebestimmungen im Rahmen der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen ihre internen Abläufe verändert. Deshalb kümmern sich weniger Mitarbeiter im selben Zeitraum um die anfallenden Aufgaben. Auch das hat Lieferverzögerungen zur Folge.
Rohstoffmärkte aktuell: Reduzierte Produktionskapazitäten am Stahlmarkt sorgt für Rohstoffknappheit
Der Stahlmarkt befindet sich in der Krise: Mit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 brach die Automobilindustrie, einer der größten Abnehmer der Branche, massiv ein. Aufgrund der gesunkenen Nachfrage schlossen viele Stahlwerke oder reduzierten ihre Kapazitäten in hohem Maße – dies hat eine Rohstoffknappheit zu Folge.
Trotz der wieder anziehenden Nachfrage im 4. Quartal 2020 sind viele Betriebe unsicher, wie es weltwirtschaftlich weiter geht. Sie halten ihre Kapazitäten daher auf niedrigem Niveau und nutzen sie vor allem zur Herstellung von Stahl für die Automobilbranche, die mehr Umsatz bringt als andere Sektoren. Außerdem fehlt Stahl aus China für Europa, da die asiatischen Länder bereit sind, höhere Rohstoffpreise zu zahlen.
Beim DC 01-Stahl und ähnlichen Gütern, welche die Lieferanten von ratioform benötigen, ist deshalb eine deutliche Rohstoffverknappung am Markt zu beobachten. Die Stahlproduzenten berufen sich auf „Höhere Gewalt“ und sind so nicht mehr an bestehende Lieferverträge gebunden.
Eine Preisexplosion am Kunststoffmarkt verursacht Rohstoffknappheit
Wir von ratioform beobachten die Entwicklungen am Kunststoffmarkt ebenso genau, denn unzählige Produkte aus unserem Sortiment bestehen aus Kunststoffen. Hierzu gehören beispielsweise die Thermoboxen aus Styropor, Luftpolsterfolien oder Klebebänder aus Kautschuk.
Zwischen Oktober 2020 und Dezember 2020 stieg der PE-Index in Asien von 1.020 US-Dollar auf über 1.500 US-Dollar – das entspricht einem Zuwachs von 47 Prozent. Diese Preisexplosion wird zusätzlich durch reduzierte Kapazitäten bei den Kunststoffherstellern für den europäischen Markt sowie gestiegene Containerfrachtkosten angefeuert. Wie im Stahlmarkt berufen sich die Hersteller auf „Höhere Gewalt“: PE-Granulathersteller haben beispielsweise fast vollständig ihre Maschinen gestoppt, weil ihnen Nachschub fehlt. Gleichzeitig kaufen asiatische Länder verstärkt PE-Rohstoffe aus Europa.
Große Exportnachfrage im Holz- und Papiermarkt
Verpackungsmaterialien wie Holzpaletten und Kartons sind ebenfalls von der Rohstoffknappheit betroffen. Auf der einen Seite ist die Nachfrage nach Rund- und Schnittholz vor allem im Baugewerbe und in der holzverarbeitenden Industrie gestiegen. Die USA und andere außereuropäische Märkte importieren große Mengen. 2020 hat allein der Papier- und Pappemarkt 75 Prozent mehr Papier nach Asien exportiert als ein Jahr zuvor. Auch pestizidfreies und gesundes Holz ist auf dem derzeitigen Rohstoffmarkt nur schwer zu bekommen.
Auf der anderen Seite mussten Sägewerke aufgrund von Hygienebestimmungen schließen, was zu weiteren Kapazitätsengpässen führte. Zugleich lässt sich ein Anstieg der Energie-, Personal-, Transport- und Logistikkosten auf den Heimatmärkten beobachten.
Rohstoffe der Zukunft: nachwachsend, umweltverträglich, recycelbar
Angesichts der Rohstoffknappheit in den europäischen Märkten und insbesondere in der Verpackungsindustrie müssen neue Lösungen gefunden werden. Zu den Rohstoffen der Zukunft gehören beispielsweise biologische Abfälle und Pilze, die EPS ersetzen können. Zuckerrohr ist eine nachwachsende Alternative zu Erdöl, das als Basis für Polyethylen verwendet wird. Ebenso wird bereits an innovativen Verpackungen aus dem Milchprotein Casein, aus Algen oder aus Zucker und Stärke geforscht.
Wir von ratioform haben die Marke terra entwickelt: biologische, kompostierbare und recycelbare Verpackungen. Erfahren Sie mehr dazu in unserem Beitrag „Nachhaltige Verpackungen und kompetente Beratung von ratioform“.
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Aktuell sind die Preise ja wieder etwas besser geworden, aber ich kann mir vorstellen das es nächstes Jahr wieder so wird. Vllt. sollte man jetzt schon mal die Lager voll machen um dann ein paar Monate zu überbrücken. Würde mich mal interessieren wie Ihr das alle macht oder was Ihr über die nächsten Jahre denkt? LG Horst